Sonntag, 24. August 2014

Norwegen #2 - Kein Regen in Bergen?

Bevor Ihr den ersten Haltpunkt unserer Reise kennenlernt möchte ich Euch herzlich für Eure zahlreichen Kommentare danken. So schnell so viele Rückmeldungen wow! Jetzt will ich Euch aber nicht weiter auf die Folter spannen - Achtung lang!

Am 2. Morgen unserer Reise werde ich sehr früh schon einmal wach...und was muß ich da sehen? Wir werden von einem weiteren Kreuzfahrtschiff überholt, das ist nur eines von mehreren Schiffen, welches uns auf unserere Reise begegnen werden. 

Die Einfahrt in den Fjord genieße ich im Schlafi auf unserem Balkon, denn es ist gerade mal 07:00 Uhr und Nachbarn von gegenüber gibt es ja nicht. Beim derzeitigen Wetter könnt Ihr Euch wohl kaum vorstellen, dass das ging, aber es war nicht kalt und Wind gibt es in den Fjorden auch wenig. 
 

Überhaupt denkt man oft, dass die Städte in Norwegen nah am Meer sind, aber oftmals muss man mehrere Stunden in das innere eines Fjordes fahren um zu ihnen zu kommen. 


Wir erreichen den Hafen von Bergen und die MSC Poesia ist legt bereits an. Dieses Manöver kann je nach Hafen durchaus bis zu einer halben Stunde dauern. Unsere Anlegestelle ist gerade einmal 10 Minuten Fußweg von der Innenstadt entfernt und die Festung Bergenhus liegt praktisch direkt vor unserer Nase, die Buchung eines organisierten Ausfluges erübrigt sich damit für uns - zu den Ausflügen werde ich Euch später noch etwas erzählen. 


 Das Kind braucht Auslauf - gleich der erste Baum wird ausprobiert.

Wir lassen die Festung hinter uns und finden und im wunderschönen Stadteil Bryggen wieder, fast könnte man denken, die Zeit sei stehengeblieben hier.


Nach Gründung der Stadt Bergen 1070 entwickelte sich diese im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Umschlagplatz für getrockneten Fisch aus dem Norden des Landes und Getreide aus dem Ostseeraum. Die Hanse richtet daher 1343 ein Handelskontor ein und unterstellt dieses der Hansestadt Lübek. Tyskebryggen (Deutscher Kai) wurde nach dem 2. Weltkrieg in Bryggen umbenannt, da man auf die Deutschen verständlicherweise nicht mehr gut zu sprechen war. 

Der Stadteil wurde durch einige große Brände zum Teil großflächig zerstört, aber immer wieder originalgetreu nachgebaut. Zuletzt wurden 1955 bei einem Brand 65 Häuser zerstört und es wurde ein kompletter Abriss in Erwägung gezogen. 
Glücklicherweise entschied man sich dagegen und Bryggen gehört nun zum Weltkulturerbe der Unesco. Die Häuser alten werden auch tatsächlich benutzt, zum Teil als urige Läden, aber auch Büros. 

Wir schlendern weiter am Hafen entlang zum Fischmarkt, dort gibt es allerlei Meeresgetier lebend, aber auch bereits verzehrfertig. Hier findet sich auch einer der Gründe, warum Norwegen nicht in der EU ist, denn dort wird heute noch Walfang betrieben und das Fleisch zu astronomischen Preisen angeboten. Wir werden auf dem Schiff gebeten kein Walfleisch zu kaufen - Ehrensache.


Natürlich ist man hier voll auf Touristen eingestellt, an vielen Ständen kann man leckere Fisch-gerichte essen, aber auch Obst ToGo gibt es...hihi..gern auch in Euronen zu bezahlen.



Wir steuern den nächsten Supermarkt an und kaufen uns ein paar Kleinigkeiten. Insbesondere Lebensmittel sind in Norwegen sehr teuer, weswegen Snacks und Imbisse extra schon schmerzhaft die Urlaubskasse belasten können. Das 10 Euro Bier oben auf dem Floyen läßt sich mein Mann dennoch nicht nehmen, schließlich ist Mann ja im Urlaub :-))).


Da oben wo dieses einsame Bäumchen steht, wollen wir hin. Wer es sich einfach machen möchte, der steigt am Fuße des Berges in die Floyenbahn. Diese ist vom Hafen aus in 15min zu Fuß erreichbar. Wir natürlich nicht, wir gehen zu Fuß.

Zunächst schlendert man noch gemütlich durch kleine Gassen mit den typisch weißen Holzhäuschen. Später geht es dann über Treppen und Serpentinen den Berg hinauf durch wunderschöne Natur, die Stadt verschwindet aus dem Blickfeld, wir sind mitten im Wald.

Oben angekommen will mein Sohn gleich den entdeckten Spielplatz stürmen, aber wir werden stutzig - Privat? Dort fernab jeglichen Stadtverkehrs befindet sich doch tatsächlich ein Kindergarten und es wird nicht der Letzte sein, den wir an schönsten Plätze norwegischer Städte finden. Es gibt zwar Möglichkeiten den Kindergarten mit dem Auto zu erreichen, aber für mein Empfinden doch ganz schön mühsam dort jeden Morgen raufzufahren - für die Kinder nur das Beste.

Fast schon wieder auf dem Weg nach unten erreichen wir die Bergstation der Floyenbahn. Hier eröffnet sich dem Besucher die wahre Größe der Stadt und des Landes drumherum.


 
Unser großes Schiff ist plötzlich nur noch winzig angesichts dieses Ausblickes. Wie man sieht, trägt die Stadt ihren Namen zurecht - es ist bergig. Ganz im Hintergrund sieht man schon den nächsten Fjordarm und viele kleine Inseln.



Während wir den Ausblick genießen (und mein Mann sein Bier) trifft auch das tägliche Hurtigrutenschiff ein. Damit könnt Ihr ab Bergen eine Reise zum Nordkap unternehmen, allerdings legen die Schiffe schon nach kurzer Liegezeit wieder ab, denn sie sind vorrangig zum Transport von Post gedacht. Landgänge sind daher oft nur als geführte Ausflüge möglich, diese sind dann so organisiert, dass das Schiff in einem anderen Hafen wieder erreicht wird. Irgendwie nichts für uns.

Nach unten fahren wir dann doch mit der Bahn...hallo ich bin krank, ich kann und will nicht mehr und zum Schiff ist es noch weit. Unten laufen wir dann gemütlich wieder Richtung Hafen und ich entdecke noch ein paar schöne Läden. 
 
Allerdings finde ich nichts, was ich zu Hause nicht auch bekommen würde und so wandert kein Mitbringsel in meinen Rucksack. Mein Kind hingegen erbettelt sich ein Iron Man Shirt mit Digitaldruck auf schönstem Polyester von uns.....und dann will er nur noch aufs Schiff! Ihm tun soooo die Füße weh (und mir ehrlich gesagt auch).

Obwohl die Bilder an einigen Stellen etwas anderes vermuten lassen...es hat ganze 10 Minuten lang getröpfelt - in der regenreichsten Stadt Europas. Notiere: Kein Regenjacke an Tag 1 -war sowieso auf dem Schiff, bei unserer Ankunft war schönster Sonnenschein und 23 Grad heute.


Die Poesia läuft vor uns aus, aber wir werden sie bald abhängen...hähä.

Bordleben
Ich habe den Eindruck, Euch interessiert auch besonders, wie es denn nun auf einem Kreuzfahrtschiff so ist. Am Ende jedes Posts werde ich daher dazu was erzählen, heute geht es los mit dem Thema Verpflegung.

Die gute Nachricht zuerst - KEINER verhungert hier. Die Schwierigkeit ist eher einen Sitzplatz zu ergattern. An dieser Stelle spüren wir - wir machen Pauschalurlaub...mit 2400 anderen hunrigen Gästen. Vor allem abends kann es sehr eng in den Restaurants werden.

Das Schiff hat 4 Büffetrestaurants und drei Á la Carte Restaurants, die wir aber nicht besucht haben. Das Essen in den Buffetrestaurants ist im Reisepreis inbegriffen, die anderen Restaurants bieten gehobene Küche für den anspruchsvollen zahlungswilligen Gast. 

Leider ist auf Grund der verschieden langen Liegezeiten auch nicht absehbar, wann die Restaurants weniger stark frequentiert werden. Wir entschließen uns daher ab dem 2. Abend (am ersten haben wir erst einmal wieder hungrig unsere Kabine aufgesucht und abgewartet) immer pünktlich zur zweiten Genießerzeit um 20:00 Uhr vor dem Marktrestaurant zu stehen, wenn die Tür aufgeht. 

 
Wir einigen uns auf eine bestimmte Ecke in dem riesigen Restaurant, die wir immer aufsuchen werden, denn in dem Gewühle verliert man sich schnell. Fortan klappt es echt super, wir sitzen auch fast immer am selben Tisch. Das hat den Vorteil, dass auch unser Kind bald selbstständig auf Essensuche geht und wieder zurückfindet.

An einem Tag gehen wir zur Familienzeit um 17:30 Uhr im Bella Vista Restaurant essen, eine super Sache für Eltern mit kleineren Kindern, hier dürfen nur Familien mit Kindern zu dieser Zeit rein. Zudem geht es hier viel ruhiger zu, weil das Restaurant wesentlich kleiner und das Buffet übersichtlicher ist. 

Für uns ist das aber doch zu früh und wir gehen später noch Pizza in der Pizzeria essen, diese hat von 14:00 - 24:00 Uhr auf...super Sache, die Pizzen gibts am Buffet in kleine Stücke zerteilt, so kann man auch mal etwas Zeit bis zum Abend überbrücken. 

Viel Gelegenheit gibt es dazu allerdings nicht, denn wer auf dem Schiff bleibt, der bekommt natürlich auch noch Mittag und Kaffee und Kuchen.  

Getränke sind bei Aida überigens "nur" während der Essenszeiten inklusive. Mit Getränkepaketen kann man vor Antritt der Reise Gutscheine für alkolische Getränke wie Bier und Cocktails sowie Softdrinks kostengünstiger erwerben und Kinder können ein Allin Paket bekommen - dieses lohnt aber meistens nicht, denn es gibt ja wirklich wenige Pausen zwischen den Mahlzeiten.

Wer eine Premiumkabine (also Balkon) bucht, bekommt täglich zwei Flaschen Wasser auf die Kabine geliefert, das hat uns völlig gereicht. 

Puuuuuhhhhhhh das war jetzt aber lang und gleich ist der Sonntag vorbei...den nächsten muss ich wohl doch vorbereiten... Knöpfchen Drück. Um diese Uhrzeit bitte alle Rechtschreib- und Grammatikfehler entschuldigen...

Gute Nacht
Eure Decofine

PS: Nächste Woche...Gairangerfjord, der Schönste aller Fjorde....






4 Kommentare:

  1. <3 ich liiiiiebe Bergen <3
    Wir sind ja mit der hurtigrute von Nord nach Süd gefahren und in Bergen angekommen... Eine wirklich schöne Stadt, die du wundervoll auf deinen Fotos eingefangen hast :)

    Das Reisen mit dem Kreuzfahrtschiff stelle ich mir eher stressig vor, gerade mit Kind! Unter anderem wegen der von dir beschriebenen Essenssituation ;) Aber schön, dass es bei euch so gut geklappt hat :)

    Ich freue mich schon auf weitere Reiseberichte :)

    Liebste Grüße,
    Christina

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  2. Oh wie schön! Wir waren mit dem Womo in Norwegen , aber Bergen hatten wir ausgelassen, schade! Ich hab sooooo Lust gleich ne Kreuzfahrt zu buchen!!!
    Gairangerfjord!!! Ich freu mich schon!
    Lg Claudia

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  3. hallo, du hast meinen schweden-beitrag so nett kommentiert (übrigens der nächste ist jetzt online), da hab ich mir gedacht ich schau auch bei dir mal vorbei. und norwegen ist ja auch einfach soo schön. schaut so aus als hättet ihr ne richtig tolle zeit gehabt...

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  4. So schöne Fotos. Herrlich. Ich glaub, so einen Urlaub muss ich auch mal machen. Allerdings schreckt mich dann dieses Büffet-angestelle-geschubse ganz schön ab. Wenigstens habt ihr eine gute Lösung gefunden.
    Liebe Grüße
    Gusta

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